Starkes Erdbeben in Kroatien

Am 29. Dezember 2020 richtete ein Beben der Stärke 6,4 schwere Schäden in Kroatien un­weit der Stadt Petrinja an. Unsere Mit­glieds­or­ga­ni­sa­ti­on Hrvatska gorska služba spašavanja (HGSS) beteiligte sich mit 14 Hun­den an dem Sucheinsatz. Weitere zehn Hunde der beiden Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tion­en Hrvatska Udruga za Obuku Potražnih Pasa (HUOPP) und Klub za Obuku Sportskih I Službenih Pasa Zagreb (KOSSP) waren als Backup vor Ort.

Als die Rettungshundeteams nur 80 Mi­nu­ten nach dem verheerenden Beben vor Ort ein­tra­fen, bot sich ihnen ein Bild der Ver­wüs­tung. Selbst für erfahrene Einsatzkräfte war es ein schockierendes Szenario, das tief unter die Haut ging. Neven Putar, der den Such­ein­satz vor Ort ko­or­di­nier­te, be­schreibt das Ausmaß der Verwüstung wie folgt: „Un­vor­stell­bar, dass hier bis zum Zeit­punkt des Erdbebens Häuser standen.“

Die Suche nach den Vermissten gestaltete sich äußerst schwierig, da der Boden un­auf­hör­lich bebte und Gebäude weiter ein­zu­stür­zen droh­ten. Um die Suche der Ret­tungs­hun­de möglichst sicher zu gestalten, ist Team­ar­beit un­er­läss­lich. Es bedarf einer raschen Ana­ly­se der Si­tu­a­ti­on und ziel­ge­rich­te­ten Koordination der Suchtrupps. Die Ret­tungs­hun­de­mann­schaf­ten tragen eine große Ver­ant­wor­tung nach der­ar­ti­gen Ka­ta­stro­phen, denn die Schnelligkeit und Ge­wandt­heit mit der die Vierbeiner die Trüm­mer­ke­gel ab­su­chen, ist einzigartig. Und kein tech­ni­sches Gerät vermag die Leistung ei­ner Hundenase zu übertreffen. Bereits 90 Mi­nu­ten nach dem Beben konnte ein erstes verschüttetes Opfer gefunden werden.

Dubravko Butala, ehrenamtliches HGSS-Mit­glied, zeigt sich selbst begeistert von den Fä­hig­kei­ten der Rettungshunde: „Auch in un­über­sicht­li­chen Situationen wie nach Erd­be­ben sind sie in der Lage, menschlichen Ge­ruch aufzunehmen und verschüttete Per­so­nen ziel­ge­nau zu lokaliseren“, er­läu­tert er. Feinen Hundenasen reichen bereits ein paar Mo­le­kü­le, um Düfte wahrzunehmen.

Die Rettung von Menschenleben ist An­sporn für die Teams bei jedem Einsatz ihr Bestes zu geben und fokussiert zu blei­ben. Sie sind da­bei hohen emotionalen Be­las­tun­gen aus­ge­setzt. Die Verarbeitung des Schocks und der Trau­rig­keit erfolgt al­ler­dings erst im Nach­gang, alleine oder in Ge­sprä­chen mit Kol­le­gen.

Neben der Suche nach Vermissten küm­mer­ten sich die HGSS-Mit­glie­der auch um die Menschen, die traumatisiert vor den Trüm­mern ihrer Existenz standen, und spen­de­ten Trost. Viele Leute, vor allem ältere, wollten die Ruinen ihrer Häuser gar nicht verlassen. Mit Temperaturen unter null Grad war es in der Nacht bitterkalt. Zudem war die Strom­ver­sor­gung ausgefallen und drau­ßen alles stock­dun­kel.

Wir sind stolz auf unsere Ret­tungs­hun­de­teams und dankbar für ihr groß­ar­ti­ges Engagement und die Mensch­lich­keit, mit der sie den Betroffenen in die­ser schwie­ri­gen Situation begegnet sind.

Fotos: HGSS

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