Rettungshunde bereit für Auslandseinsatz

Nach einem Erdbeben oder anderen Naturkatastrophen helfen Rettungshunde dabei, verschüttete Menschen aufzuspüren. Der Ernstfall geprobt wurde vom 27. bis 30. Oktober 2022 beim Einsatztest der Internationalen Rettungshunde Organisation im Tritolwerk in Niederösterreich. 24 Teams aus acht Nationen traten an, 19 bestanden.

Der IRO Mission Readiness Test (MRT) in der Trümmersuche gilt als Vorbereitung und Qualifizierung eines Rettungshundeteams für internationale Sucheinsätze. Der mehrtägige Einsatztest ist sehr realitätsnah und stellt ausgesprochen hohe Ansprüche an die Teilnehmer. „Auslandseinsätze sind körperlich wie mental belastend. Darauf müssen Rettungshundeteams entsprechend vorbereitet werden, um im Katastrophenfall zuverlässig arbeiten zu können“, weiß Markus Bock, Einsatzreferent der Internationalen Rettungshunde Organisation und selbst erfahrener Einsatzhundeführer.

Einsätze bei Tag und Nacht
Die Rettungshundeteams mussten bei Tag und bei Nacht an neun verschiedenen Schadstellen nach Verschütteten suchen. Sie hatten dafür jeweils 20 Minuten Zeit. Während einer Rotationsübung, bestehend aus vier aufeinander folgenden Sucheinsätzen, wurden besonders die Kondition und das Durchhaltevermögen der Teams auf die Probe gestellt. Auf den Gebäudetrümmern waren die Hunde meist auf sich allein gestellt und mussten auf ihren Spürsinn vertrauen. So auch bei der Nachtsuche, bei der die Sicht der Rettungshundeführer aufgrund dichten Nebels stark eingeschränkt war.

Einsatzzertifizierte Teams
19 der 24 Teilnehmer konnten unter den Augen eines internationalen Beurteiler-Teams die Aufgaben schnell, effektiv und zuverlässig lösen. Die Teams aus Argentinien, Deutschland, Italien, Japan, Niederlande, Österreich, Slowenien und Ungarn gelten nach internationalen Richtlinien nun als einsatzfähig.

Die IRO Mitgliedsorganisation Feuerwehr Wien Rettungshunde (FW-RH) organisierte als austragende Organisation die Überprüfung. Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Helfern, die als vermeintliche Opfer in engen Hohlräumen unter den Trümmern ausharrten, um von den Supernasen gefunden zu werden.

Fotos: Heiko Mandl